Page 23 - Gespräche mit Gott über Geld
P. 23
Kannst du sehen, wie all diese Irrtümer durch euer gegenwärtiges Geld
zum Ausdruck gebracht und permanent verfestigt werden?
Und ob ich das sehen kann, mich trifft sprichwörtlich der Hammer.
Das ist wirklich ungeheuerlich.
DAMIT bist du sehr korrekt in deiner Wortwahl. Denn all' eure Irrtümer
erzeugen Ungeheuerlichkeiten größten Ausmaßes. Nimm den ersten
Irrtum und vergleiche ihn mit deiner Beobachtung, dass sich die Welt in
Arm und Reich aufspaltet. Hier gibt es die einen, denen es an allem
mangelt und die darüber verhungern; jeden Tag und zu Tausenden. Und
am anderen Ende gibt es die, die nicht wissen, wohin mit all’ ihrem Geld
und Überfluss. Dazwischen spalten sich eure Gesellschaften in alle
Schattierungen von arm bis reich auf – und am Ende igelt sich die
Gruppe der „oberen Zehntausend“ hinter Stacheldraht und
Sicherheitsleuten ein, um sich vom Rest der Welt abzugrenzen. Ihr lebt
ein gespaltenes Leben.
Was meinst du damit genau?
NUN, die Menschheit lässt sich von meiner Warte aus bequem in zwei
Gruppen einteilen: Da gibt es die riesige Menge der Menschen, die von
ihrer Hände oder Köpfe Arbeit leben – gut bezahlt oder sehr gut bezahlt
die einen, wenig, bis völlig unterbezahlt die anderen – und dann gibt es
noch die wenigen Menschen, die einfach gar nichts tun und trotzdem
immer mehr Geld bekommen. Sie leben von der Arbeit der anderen.
Und diese Wenigen haben zusammen von der Arbeit der Vielen
wesentlich mehr, als die Gesamtgruppe der Arbeitenden von ihrer
eigenen Arbeit. Letztere wird zwar immer zahlreicher, doch dafür auch
immer ärmer. Euer Geld spaltet euch auf. Perfekt. Früher hat euch Geld-
und Bodenbesitz in Sklaven und Sklavenhalter, in Freie und Unfreie
aufgeteilt. Nach der industriellen Revolution hießen die beiden
Fraktionen Proletarier und Kapitalisten. Die Bezeichnung Proletarier ist
nicht mehr ganz modern, doch bisher habt ihr noch keine griffigere
- 23 -