Page 27 - Gespräche mit Gott über Geld
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Des Menschen eigener Nutzen
ist sein Antrieb
ES dauert oftmals lange bis ihr euch eingesteht, dass euch bestimmte
Maßnahmen nicht an das Ziel bringen. Auch wenn es schon mehr als
offensichtlich ist. Ihr glaubt – und das ist euer dritter Irrtum –, dass ihr
wegen dem, von dem ihr annehmt, es sei zu wenig da, miteinander
konkurrieren müsst. Ihr setzt eure Irrtümer einfach fort und versucht mit
dem nächsten Gedanken, die Schwachstellen des darunter liegenden
Gedankens auszubügeln.
Die Konkurrenz ist ein Gebiet, auf dem mit leidenschaftlicher
Vehemenz ganz viel Unsinn verbreitet wird. Die Lager prallen da hart
aufeinander. Im einen Lager wird Konkurrenz identifiziert mit
gnadenlosem Wettbewerb, Rücksichtslosigkeit bis hin zur Kriminalität
und menschenfeindlichem Terrain. In diesem Lager befinden sich
diejenigen, die glauben, dass der Mensch des Menschen Wolf sei und
man deshalb die armen und schwachen Menschen vor den „Raubtieren
und Haien der Wirtschaft“ schützen müsse. Mit Gesetzen, mit
Einschränkungen, mit Erlassen, mit Predigten, mit Strafen bis hin zur
Giftsspritze, wie erst vor kurzem China wieder demonstriert hat. Im
Milchpulverskandal wurden einige der Macher, die sich mit dem
Panschen von Milchpulver Wettbewerbsvorteile verschaffen wollten,
hingerichtet. Im anderen Lager befinden sich die Vertreter des
Wettbewerbs. Und auch hier reicht die Palette der Meinungen von
„Konkurrenz belebt das Geschäft“ bis hin zu eben jenem kriminellen
Verhalten, das andere Menschen durch billiges Produzieren, schlechte
Zutaten, Kosten senkende Schlampereien, Diebstahl und andere
kriminelle Methoden, gefährdet und tötet. Kurz in dem einen sind die,
die sich für den „Schutz der Schafe“ engagieren – und in dem anderen
die, die für die „Freiheit der Wölfe“ plädieren.
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