Page 89 - Gespräche mit Gott über Geld
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Fehler und die Lok bleibt stehen oder verlässt das Gleis. Die Lok kann
sich aber von sich aus nicht verweigern. Und der Boden samt den
Gleisen läuft nicht weg. Der Mensch entscheidet, welche Kapitalien zum
Einsatz kommen und unter welchen Umständen. Der Mensch ist das
einzig bestimmende Subjekt. Kapital hat keinen eigenen Willen und
auch der Boden bleibt in Regel passiv liegen – wenn wir mal von
Erdbeben und Vulkanausbrüchen absehen.
Das bedeutet ja, dass nur dann, wenn nicht der Mensch allein DAS
bestimmende Subjekt ist, auch der Boden oder das Kapital bestimmen
können. Alle drei Faktoren „auf Augenhöhe“: Jeder bekommt seinen
Teil, weil ja auch jeder was dafür leistet. Weil der Mensch also auf
einem asphaltierten Weg schneller vorankommt als im Urwald, gehen
Mensch und Weg gemeinsam schneller. Und das Fernrohr sieht
gemeinsam mit einem Auge weiter als ein Auge ohne Fernrohr. Da
pfeift die Pfeife, rockt der Rock und lockt die Lok. Das ist doch nicht zu
fassen.
JA, so sieht die Logik eurer Lehrsätze und Lehrmeinungen aus.
Das Fazit aus dieser gedanklichen Korrektur müsste doch lauten, dass
Kapital und Boden kein Einkommen erzielen können, weil sie nicht
arbeiten. Auch dann nicht, wenn uns das Kapital in Form von
Maschinen entgegentritt.
RICHTIG. Ihr seid es, die arbeiten und die den Einsatz der so genannten
„Faktoren“ willentlich lenken.
Das ist schon wieder starker Tobak! Denn gerade jene Menschen, die
ein solches Grundeinkommen befürworten, beklagen oft den Umstand,
dass die Welt und die Ökonomie „inhuman“ seien und der Mensch
wieder in den Mittelpunkt gestellt werden müsse. Dabei ist es der
dieser Idee zugrunde liegende Lehrsatz, der den Menschen degradiert.
JA. Und vermutlich werden einige dies nicht gerne hören wollen. Jene
zum Beispiel, die sehr verliebt in diese Idee sind. Sie werden es schwer
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