Page 4 - Replik zur Kritik der Freiwirtschaft
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Replik zur „Kritik an der Freiwirtschaft nach Silvio Gesell“ durch Rahim Taghizadegan vom Wiener „Institut für Wertewirtschaft“


               Rahim Taghizadegan, der Gründer und Leiter dieser Schule, veröffentlichte im Internet eine
               „Kritik der  Freiwirtschaft nach Silvio Gesell“. Er selbst behauptet  von  sich, gemeinsam mit
               seinen Kollegen zu versuchen, die  „Krise der  Gegenwart  besser zu verstehen und Wege
               aufzuzeigen, wie heute wertvolles Wirtschaften und ein sinnvolles Leben aussehen könnte“.
               Tatsächlich beinhaltet eine wissenschaftliche Kritik in der Regel immer auch die Möglichkeit
               des Erkenntnisgewinns.

               Leider muss an dieser Stelle offengelegt werden, dass in der „Kritik an der Freiwirtschaft“ der
               Verdrehung, der falschen Auslegung und der falschen Wiedergabe von Aussagen – neben
               der Darstellung von falschen Schlussfolgerungen, die sich aus gefälschten Aussagen ableiten
               lassen – zu viel Raum gegeben wurde, als dass der Leser dieser Kritik daraus noch Gewinn
               ziehen könnte. Der indirekte Gewinn für den Autor steht hier nicht zur Debatte. Als
               „schlechtes  Beispiel“ ist die Kritik  Taghizadegans, wie wir noch sehen werden,  allerdings
               hervorragend geeignet!
               Wann immer wir uns mit Schriften auseinandersetzen, deren Autoren verblichen sind, sollten
               wir besonders darauf bedacht sein, die Quellen zu nennen und die Suche nach angegebenen
               Textstellen  für alle Interessierten soweit wie  möglich zu erleichtern. Dazu  sollte man  die
               jeweiligen  Zitate mit  Titelangaben sowie mit der Angabe von Kapitel- und  Abschnitts-
               überschriften zu lokalisieren  erleichtern. Denn  die kritisierten Autoren  können selbst nicht
               mehr in den Lauf der  Dinge eingreifen, um Schaden von sich und vor allem von jenen
               abzuwenden, denen die unvoreingenommene Beschäftigung mit ihren Ideen  zum Vorteil
               gereicht hätte. Auch ein entgangener Gewinn ist nämlich ein Schaden!
               Auf diese elementar zu nennende Technik der wissenschaftlichen Arbeit wurde in der
               vorliegenden Kritik vollständig verzichtet, so dass der an  der Wahrheit Interessierte schon
               ein ziemlicher Wünschelrutengänger sein muss, wenn er die als Zitat angedeuteten
               Textstellen  finden möchte, um den Kontext, den Zusammenhang, das  Konzept der  unter
               Kritik – um nicht zu sagen unter Beschuss – stehenden Ideen zu überprüfen. Diese Prüfung
               tut jedoch  bitter Not,  da doch wahrscheinlich sich niemand auf  die kritisierende Arbeit
               berufen möchte, selbst wenn er dafür die korrekte Quellenangabe nennen könnte, wenn sich
               herausstellt, dass im kritisierten Original keine passende, den behaupteten Zusammenhang
               stützende, Textstelle zu finden ist – dafür aber gegenteilige Behauptungen umso mehr!
               Unter  dem Eindruck  der zurückliegenden Ereignisse in der  politisch-wissenschaftlichen
               Landschaft  Deutschlands im 2. Quartal 2011,  die geprägt waren  von drei Rücktritten  und
               Aberkennungen von Doktortiteln  deutscher Politiker (Veronica Saß, Tochter von Edmund
               Stoiber, CSU), Europaabgeordneter (Silvana  Koch-Mehrin, FDP) und gar Minister (zu
               Guttenberg, CSU), sollten wir den guten Sitten Auftrieb geben und die Auseinandersetzung
               mit dem geschriebenen Wort, die Beschäftigung mit Quellen, auf ein besseres Niveau heben,
               als es die hier beurteilte Arbeit bietet. Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich nicht um
               eine Doktorarbeit, auch schmückt sich der Autor nicht mit fremden Federn. Die Versäumnisse
               im Umgang mit den  Quellen sind  derartig,  dass Zitate gleich mehrfach aus ihrem Kontext
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               gerissen werden , um mit ihnen andere, ja geradezu gegenteilige Konzepte zu belegen, als
               jene, denen sie entstammen.



               2   So wurden, wie wir noch zeigen  werden, Textstellen aus ihrem unmittelbaren Zusammenhang
               herausgenommen, um damit falsche Behauptungen zu stützen und durch die falsche Zuordnung von Zitaten
               sogar bei jenen Verwirrung zu stiften, die das kritisierte Werk gelesen haben.

               Jens Frank Kasten (jfk)                      - 4 -                        CTS Freiheitswerk, 2011
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