Page 25 - Die Wunderinsel Barataria
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Geld hatte in Barataria kaum jemand mehr, es sei denn das Bankhaus
Barabino & Co. Der Chronist drückt hier sein Erstaunen aus über die
unglaubliche Einfalt der Baratonen, die nichts von der vorjährigen
Samenspekulation gelernt hatten. Zwar hatten sich diesmal alle
gehütet, sich der Sämereien zu entäußern, weil sie eine Wiederholung
der Spekulation fürchteten, dagegen aber hatte niemand an die Ernte
gedacht und an die Säcke, deren man dazu bedarf. So wurden sie also
diesmal bei der Ernte statt bei der Aussaat geplündert, denn Barabino &
Co. hatten sämtliche Säcke Baratarias gekauft und stellten sie nun den
Baratonen zu Phantasiepreisen zur Verfügung. Und weil es ihm Spaß
machte, und weil er seine Mitbürger belehren wollte, hielt Santiago
Barabino wieder einen öffentlichen Vortrag, worin er seine Spekulation
genau beschrieb und den verblüfften Baratonen vorrechnete, dass seine
Firma mit einem Schlage reichlich eine Million verdient hatte.
Solche Beutezüge müssten die Baratonen sich jetzt wohl immer gefallen
lassen, denn mit Einführung des „Wertbewahrers“, der in Wirklichkeit
nichts als ein Warenvernichter ist, hatten sie ja selbst alles für das
Gelingen solcher Spekulationen aufs Beste vorbereitet. Jetzt läge daher
der gesamte Warenvorrat immer auf den Märkten zu jedermanns
Verfügung, also auch zur Verfügung der Spekulation, während die
früheren Vorratskammern nun nicht einmal mehr für 24 Stunden
versorgt waren. Der Wertbewahrer, den sie ja nun kennen gelernt
hatten, habe allerdings etwas ganz Ausgezeichnetes – doch nur für
Spekulanten.
Sein Vortrag hatte einen ganz unerwarteten Erfolg. Die Vorsichtigen
nämlich unter den Baratonen, die bis dahin noch gezögert hatten, ihre
Geldbestände bei Barabino & Co. zu deponieren, ließen alle Bedenken
fallen und brachten ihr Geld zur Bank. Sie sagten sich: Wenn Barabino
& Co. an diesen Spekulationen eine Million Verdienst haben, dann sind
sie sicher. So verfügte also jetzt die Firma Barabino & Co. über den
gesamten Geldbestand des Landes.
Aber Santiago Barabino starb, noch ehe er seine Baratonen von der
Unsinnigkeit der Währungsreform durch Beelzebub hatte überzeugen
können. Testamentarisch hatte er angeordnet, dass die gestohlenen
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