Page 100 - Gespräche mit Gott über Geld
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Okay. Wir reden hier über „Geld“ und über „Währung“. Wir haben
           schon geklärt, dass mit „Geld“ die Scheine und Münzen, also das
           Bargeld, gemeint ist. Nun ist es sehr wichtig, zu verstehen, dass Geld
           und Währung nicht identisch sind. Während ich das Geld anfassen
           kann, weil es sich dabei um eine Sache handelt, ist die Währung eine
           Relation,   ein  Verhältnis.  Genauer  gesagt,  das   Verhältnis  von
           Warenmenge zu „umlaufender Geldmenge“. Diese Relation muss her-
           gestellt und kontrolliert werden können. Währung ist kein Ding, es ist
           eine Wirkung. Die Wirkung, um die es geht, sind stabile Preise im
           Gesamtdurchschnitt  der  Volkswirtschaft.  Stabile  Preise  können   nur
           erzielt werden, wenn sich alles Geld im Kreislauf befindet, so dass mit
           der   ganzen  Summe  gerechnet  werden  kann.  Es   geht  darum,  das
           Verhältnis  von Waren und Geld  zunächst  in   Übereinstimmung  zu
           bringen und diese Balance dann zu halten.

            UM  es zusammenfassend auszudrücken: Das Ziel der Geldverwaltung
           müssen stabile Preise sein. Denn nur stabile Preise verschaffen euch das
           notwendige Vertrauen, das die vielen kleinen und ebenso die riesigen
           Unternehmung brauchen, damit sie überhaupt stattfinden.
            Ja, das verloren gegangene Vertrauen ist genau das Problem. Das
           was uns heute als Währung verkauft wird, ist keinesfalls eine Währung.
           Denn   eine  Währung  ist  eben  die  Relation   zwischen   umlaufender
           Geldmenge und Warenmenge. Erst wenn diese Relation stabil gehalten
           wird, kann man von einer Währung reden. Heute ist da gar nichts
           stabil und die Experten orakeln aktuell um die Wette, ob wir es gegen-
           wärtig mit einer Deflation oder einer Inflation zu tun haben, oder
           wann wir was davon mit welcher Wucht zu erwarten haben. Sie wissen
           einfach   nicht,  in   welcher  Reihenfolge  die   Karten  des   zusammen-
           stürzenden  Kartenhauses  fallen  werden.  Sie  sehen,  dass  die  Preise
           zurückgehen und Kredite nicht mehr leicht zu erhalten sind. Die Banken
           untereinander trauen sich nicht mehr über den Weg. Keine will der
           anderen mehr etwas leihen, weil jede um die „Leichen im eigenen



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