Page 99 - Gespräche mit Gott über Geld
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Eine Währung, die Vertrauen schafft
So, jetzt geht’s zur Sache, nun wird es ernst. Ich will an dieser Stelle
einmal sagen, dass mich Dein Fachvokabular immer wieder ins
Staunen bringt.
DU weißt, ich bin das Große und das Kleine, das Erhabene und das
Profane, der Kitsch und die Wissenschaft. Ich spreche alle Sprachen der
Welt und selbst euren Ökonomen ist es nicht gelungen, mich zu
verwirren. Doch um weiter zukommen: Vielleicht beschreiben wir noch
einmal das Problem, kreisen es ein, formulieren die Aufgabenstellung.
Du siehst, ich habe meinen Spaß an der Thematik und dränge auf
Fortführung.
D’accord. Zunächst einmal geht es darum, alles, aber auch restlos
alles Geld „auf den Tisch“ zu bringen. Keine Scheine mehr unter den
Matratzen und zwischen den Buchrücken, keine Fluchtgelder in den
Tresoren und Bankschließfächern. Keine Rücklagen in Schwarzgeld-
kassen, keine Drogengelder in Toilettenkästen. Keine Korruptionsgelder
in schwarzen Ledertaschen, keine Erpressergelder unter dem
Dielenboden. Nichts mehr „in petto“ und das Aus für die Sparschweine!
Geld ist unser aller Tauschmittel und muss sich vollständig im Wirt-
schaftskreislauf befinden. Alles Geld muss vollständig auf dem Markt
sein – so wie es die Waren schon seit eh und je sind. Dann erst kann
die Geldmenge der Warenmenge richtig angepasst werden. Denn
wenn weniger Produkte abgesetzt werden wollen, braucht man auch
weniger Geld. Wenn es aber mehr Produkte gibt, dann braucht es
auch mehr von dem Tauschmittel.
LASS uns an dieser Stelle darüber sprechen, warum das Geld der
Warenmenge angepasst werden muss. Das wissen nicht alle, aber wer
bis hier her gelangt ist, der möchte gerne vollständig ins Bild gesetzt
werden.
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