Page 102 - Gespräche mit Gott über Geld
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NICHTS desto trotz braucht ihr im Schnitt stabile Preise.
Ja, die brauchen wir sehr dringend, denn nur so kann gewährleistet
werden, dass die Wirtschaft keine Einbrüche mehr erleben muss und
die Sparer nicht mehr ihre Enteignung durch die Inflation befürchten
müssen. Selbst eine schleichende Inflation, die uns hierzulande immer
noch als „stabile Währung“ verkauft wird, macht die Sparguthaben
innerhalb weniger Jahrzehnte platt. Die D-Mark, 1948 eingeführt und
2002 vom Euro abgelöst, hatte in diesen 54 Jahren circa 80% an
Kaufkraft verloren. 80 Prozent! Und dabei galt die DM als „stabilste
Währung der Welt“. Das ist für mich einfach unfassbar. Denn ein Geld,
das eine Währung darstellen will, muss seine Tauschkraft beibehalten.
Wenn es sein muss über Jahrhunderte – und es muss sein!
NUN lass uns wissen, wie dies hergestellt werden kann. Welche
Maßnahmen müssen ergriffen werden, um dieses Ziel zu erreichen?
Welche Taten haben zu erfolgen, um dieses Geld Wirklichkeit werden zu
lassen?
Wir brauchen ein so genanntes „umlaufgesichertes Geld“. Der Umlauf
des Geldes muss durch eine Gebühr garantiert werden. Eine Gebühr,
die dafür sorgt, dass das Bargeld nicht mehr aus dem Kreislauf
herausgenommen wird. Zumindest nicht ohne Verlust. Alles Geld muss
immer kreisen. Ob ich es selbst ausgebe, oder ob ich es zur Bank
bringe, um es zu sparen und die Bank gibt es an einen anderen Wirt-
schaftsteilnehmer weiter, ist dabei völlig egal. Jeder kann soviel sparen
wie er möchte – nur nicht im Tresor oder unter der Matraze. Eine
solche Gebühr auf Bargeld bedeutet konkret, dass der Geldschein im
Laufe eines Jahres etwa fünf Prozent Wert verliert. Wenn ich einen
umlaufgesicherten Hunderter weglege und ihn vergesse, dann ist er
nach einem Jahr nur noch für 95 gut, ein Jahr später nur noch 90,
dann 85 und so weiter. Nach 20 Jahren ist der Schein wirklich nur noch
Altpapier. Dieser Verlust betrifft aber wirklich nur das Bargeld, das
tatenlos herumliegt.
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