Page 106 - Gespräche mit Gott über Geld
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darüber können wir später noch einmal sprechen. Jetzt will ich erst
einmal die Geschichte mit der Geldmenge zu Ende führen.
MACH das.
Wir waren an dem Punkt, dass wir die Geldmenge in unsere Kontrolle
bringen müssen. Um das zu ermöglichen, ist die Gebühr auf Bargeld
eine absolute Notwendigkeit. Heute kann jeder Geldschein ohne
Verlust, völlig legitim und unanfechtbar von seinem jeweiligen Besitzer
aus dem Verkehr gezogen werden. Dieses Geld lungert sodann tatenlos
im Geldschrank herum oder befindet sich in der Spekulation und richtet
dort gigantischen Schaden an. Auf jeden Fall fehlt es im Wirtschafts-
kreislauf und muss ersetzt werden. Denn wir wissen ja mittlerweile,
dass zu wenig Geld im Umlauf eine verheerende Deflation nach sich
zieht. Also muss Geld „nachgeschossen“ werden. Neues Geld wird
gedruckt. Der Schein im Tresor behält aber seine Gültigkeit und kann
jederzeit wieder eingesetzt werden. Die Spekulationsmilliarden ebenso.
Das Ganze muss man sich in der Größenordnung einer Volkswirtschaft
vorstellen, dann erst bekommt die Geschichte die richtige Dramatik.
Das Geld, das in den Tresoren liegt, könnte sich jederzeit auf den Weg
machen und den Markt überfluten. Dann haben wir die Inflation. Um
also das größere Übel, die Deflation zu verhindern, erschaffen wir das
andere Übel, die Inflation. Anders geht es nicht. Und das alles nur, weil
es uns vernünftig erscheint, Geld „arbeiten“ zu lassen. Richtig ist, dass
das Geld ohne dieses aufgedruckte Datum permanent die Menschen
überall auf der Welt für sich arbeiten lässt – durch den Zinseszins-Effekt
immer mehr, immer härter und immer länger. Das Ganze solange, bis
beide zusammenbrechen: Die Menschen und das System.
DAMIT ganz klar ist, wie dieser Vorgang vonstatten geht: Euer
Geldsystem offeriert jenen, die Geld besitzen, bestimmte Gewinne –
genannt Zinsen und Rendite – damit das Geld auf den Markt kommt,
das alle brauchen, um weiterarbeiten zu können. Dafür, dass sie weiter-
arbeiten können, müssen sie also die Zinsbeträge an die Geldbesitzer
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