Page 40 - Gespräche mit Gott über Geld
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Genau. Wir stehen momentan vor einer Wissenschaft, die „Volks-
wirtschaft“ genannt wird und sich am besten mit einer 1.000 Jahre
alten Dornenhecke vergleichen lässt. Wer sich vornimmt, sich in dieses
Gestrüpp hineinzuwagen und sich nicht darin zu verfangen, sondern,
ganz im Gegenteil, endlich einen Weg für alle durch das Gestrüpp zu
bahnen, der hat es nicht leicht.
JA, du hast dich in das Gestrüpp gewagt und ich bin an deiner Seite.
Nicht mehr lange und dann ist der erste Pfad durch das Unterholz
geschlagen. Andere werden folgen und den Weg breiter machen für
noch mehr Wahrheitssuchende. Bis am Ende nichts mehr von der
Dornenhecke übrig bleibt und die Volkswirtschaft eine klare und
verständliche Angelegenheit geworden ist.
Wenn es doch endlich so weit wäre, dass sich auf diesem Gebiet
professionelles Wissen und Können Bahn bricht. Wenn sich doch
endlich mehr Menschen mit dieser Sache befassen wollten und im
Bereich Geld und Währung auf die Umsetzung der erforderlichen
Korrekturen bestehen würden. Ich sehne mich so sehr nach einer Zeit,
in der wir uns nicht mehr gegenseitig das Wasser abgraben und
ungerührt über die sterbenden Menschen in Kalkuttas Straßen steigen.
Oder voller Verachtung auf die Bettler in unseren Großstädten herab
blicken.
JA, die einen wissen nicht, wohin mit ihrem ganzen Geld und die
anderen wissen nicht, woher sie auch nur ein kleines bisschen Geld
nehmen sollen. Geld macht Möglichkeiten und wer kein Geld hat, hat
eben keine Möglichkeiten. Geld macht überlegen und wer keines hat,
kann sich überlegen, wie er durchkommt. So etwa gestaltet ihr euer
gemeinsames Wirtschaften. Euer Geld unterstützt perfekt eure vierte
Illusion dem Leben gegenüber, die da lautet: Manche Menschen sind
besser als andere Menschen. Genauer gesagt: Einige wenige Menschen
sind sehr viel besser „dran“ als die vielen anderen. Wer es nicht schafft,
wer seine Arbeit verliert, erst gar keine bekommt oder mit seinem Lohn
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