Page 53 - Gespräche mit Gott über Geld
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ICH  kenne die Dinge und Ansichten, mit denen ihr euch selbst und
           untereinander quält. Es ist wahrhaft wunderbar, dass du mit dieser
           Angelegenheit zu mir kommst und wir in einem ausführlichen Gespräch
           Licht in dieses Dunkel bringen können. Rede weiter, denn ich höre dem,
           zu dem ich dich inspirierte, so gerne zu!
            Merci.  Wir   hatten  vorhin  festgestellt,  dass  es  in  der  Wirtschaft
           tatsächlich  um die  Produkte  und  Güter geht,  die  in  dem  Prozess,
           welchen man Arbeit nennt, hergestellt werden. Um die Herstellung von
           Produkten und Erzeugnissen ging es von Anfang an, selbst wenn der
           Steinkeil von einst rein gar keine Ähnlichkeit mehr mit der heutigen
           Kettensäge aufweist. Und auch die Schädelbohrer der alten Ägypter
           sind nicht mehr wirklich vergleichbar mit invasiver Medizingeräteschaft
           von heute. Dass wir den Weg vom ersten Rad bis zum ferngesteuerten
           Düsenjet in etwa 6000 Jahren zurückgelegt haben, das ist dem Gelde
           zu verdanken. Mit dem Geld konnten die Menschen überhaupt erst
           daran  denken,  einen   effektiven  Austausch   der  Produkte  zu   organi-
           sieren. Und dieser Austausch ist die Grundlage für eine arbeitsteilige
           Gesellschaft.  Ohne  Geld   haben  wir   über   Äonen   immer   nur  soviel
           produziert,  wie  wir   unmittelbar   für   uns  selbst   und   die   eigenen
           Angehörigen zum Überleben brauchten – plus das, was wir im direkten
           Tauschhandel gerade noch so austauschen konnten. Die Sesshaftigkeit,
           die Entwicklung von Landwirtschaft, all das wäre ohne etwas, das den
           Tausch vermittelt, gar nicht möglich gewesen. Keiner unserer Vorfahren
           hätte seine Freiheit und seinen (Abwechslungs-)Reichtum als Nomade
           geopfert und sich an Haus und Scholle gebunden, wenn er davon hätte
           ausgehen müssen, dass er dann zwar Weizen anbauen kann soviel er
           will, dass er dafür aber auch immer nur Weizen zum Verzehr hat. Da
           durfte es dann doch schon etwas mehr sein! Was der Nachbar zu
           bieten hatte, das lockte. Und daran kam der frühe Mensch auch nur
           heran, wenn er dem Nachbarn dafür etwas aus dem eigenen Garten
           anbieten konnte. Wären die frühen Kulturmenschen so gewesen wie




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