Page 48 - Gespräche mit Gott über Geld
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haben. Wir bewältigen und beherrschen die Technik. Wir sind in der
Lage, immer effizienter, ressourcen- und umweltschonender und auch
kostengünstiger zu produzieren. Wir produzieren, weil unsere Bedürf-
nisse uns dazu bringen. Und unsere Bedürfnisse sprudeln ewig – das
haben wir festgestellt. Die Arbeit kann uns daher nie ausgehen.
Unsere Produkte drängen immer sofort auf den Markt, sie wollen
sofort verkauft werden. Unsere Arbeitskraft will auch immer sofort
eingesetzt werden. Es ist also nicht die Produktion und nicht das
Angebot an Waren und Dienstleistungen, um die wir uns zu sorgen
hätten. Wir haben genügend Technik und tolle Maschinen zur Hilfe.
Alles kann in der Produktion alles rund laufen. Es ist der Absatz, der
Verkauf, der stockt. Und den Absatz vermittelt das Geld. Das Geld
muss diese Aufgabe reibungslos und ohne Verluste besorgen können.
Und genau an diesem Punkt haben wir unser Problem!
Nicht alles Geld wird dafür eingesetzt. Ein Teil des Geldes verschwin-
det aus dem Kreislauf, lagert in Tresoren und führt zur Spekulation.
Einige wenige Menschen beziehen ihr Einkommen aus Zins- und
Spekulationsgewinnen. Diese Gelder verringern das Einkommen für
jene, die arbeiten. Die Vermögen werden durch die Zinsgewinne immer
größer, weil wir es hier mit einer Exponentialfunktion zu tun haben.
Dadurch schrumpfen die Arbeitseinkommen immer stärker, weil immer
weniger Geld für Löhne zur Verfügung steht.
Zu allererst müssen die Kreditzinsen bedient werden, bevor Löhne
oder Rechnungen bezahlt werden können. Wer aus schrumpfenden
Arbeitseinkommen seine Bedürfnisse befriedigen muss, der muss sich
immer weiter einschränken. Kann immer weniger kaufen. Wer aber
riesige Vermögen hat, kann dennoch nicht endlos einkaufen gehen.
Sinkende Nachfrage führt zu noch weniger Produktion und steigender
Arbeitslosigkeit. Eine verhängnisvolle Spirale, die mit keinem poli-
tischen Kraftakt verhindert werden kann.
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