Page 72 - Gespräche mit Gott über Geld
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TJA, es ist dann vorbei, wenn ihr versteht, dass Geld ein Verkehrsmittel
ist, ein Kommunikationsmittel, das allen gehört. Wenn ihr den Geld-
schein aus dem Privatbesitz herauslöst und aus ihm eine öffentliche
Einrichtung macht. Wenn ihr verstanden habt, dass alles, was ihr an
Werten mit diesem öffentlichen Gut schafft, in eueren Privatbesitz
übergehen darf: Eure Häuser, eure Kleider, eure Fabriken, eure Autos,
eure Datschen und Villen sollen Euch gehören – doch euer Geld muss in
der öffentlichen Hand verbleiben. Denn wenn ihr ein Möbelstück
ersteht, so ist euch doch auch nur an diesem Möbel gelegen – und
nicht an dem Hobel, der als Werkzeug bei der Möbelherstellung diente.
Er kann weitere Tische hobeln. Und so werdet ihr dem idiotischen Spiel
erst dann entrinnen, wenn ihr nicht mehr zwei entgegengesetzte
Zwecke, das Aufbewahren und das Tauschen, mit eurem Geld verfolgt.
Darf ich an dieser Stelle weitermachen? Dazu habe ich nämlich ein
gutes Bild.
NUR zu.
Die zwei entgegengesetzten Zwecke sind zum einen das „Geld als
Tauschmittel“ und zum anderen das „Geld als Sparmittel“. Wenn das
Geld als Tauschmittel gut taugen soll, dann muss es unterwegs sein
und eben nicht zu Sparzwecken irgendwo zwischen zwei Buchdeckeln
oder hinter Stahltüren lagern. Das passende Bild dafür ist vielleicht eine
Schüssel, die gleichzeitig als Sieb fungieren soll. Dafür braucht die
Schüssel Löcher. Sind diese nicht drin, dann ist es kein Sieb. Sind aber
Löcher in der Schüssel, ist es keine taugliche Schüssel mehr. Schüssel
und Sieb in „ein Ding“ packen zu wollen, ist einfach nicht möglich.
RICHTIG. Weil dann weder das eine noch das andere gut funktioniert.
Uns so habt ihr derzeit ein Tauschmittel, das seinen Dienst nicht tut, an
allen Ecken und Enden fehlt, die Wirtschaft einbrechen lässt und
dadurch am Ende auch eure Spargelder ruiniert. Sowohl als auch.
Herzlichen Glückwunsch.
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