Page 68 - Gespräche mit Gott über Geld
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nehmt oder  nicht. Verantwortung kann nicht abgegeben und nicht
           übernommen werden. Ihr seid verantwortlich – und das zu 100 Prozent!
           Welche Antwort ihr gebt, hängt von eurer Wahl ab. Wichtig ist, zu
           begreifen, dass ihr es selbst seid, die den ganzen Schlamassel anrichten.
           Und zwar alle zusammen. Diesen Reigen tanzt ihr gemeinsam!
            Wie ist das zu verstehen?

            NUN bei all' dem Leid, dem ihr gegenübersteht, bei all' dem Unrecht
           das geschieht, teilt ihr die Menschen gewöhnlich in diejenigen ein, die
           gut sind und Gutes tun und jene, die schlecht sind und Schlechtes tun.
           Die „bösen Buben“ sind dann schuld an all dem Zeugs und weil die
           bösen Buben so furchtbar böse sind, sind sie auch so stark – und da
           kann man dann eben nichts machen. Auch die Guten nicht. Doch diese
           Konstruktion hat offensichtliche Mängel, sie kann nicht stimmen.
            Ja, ich weiß, worauf du hinaus willst. Beim Geld ist es ja nicht nur der
           Superreiche, der Geld in den Tresor packt, es zurück hält, damit geizt
           oder   gar   böswillig   dem  Kreislauf  entzieht.  Es  sind  auch  die  hart
           arbeitenden Menschen, die so verfahren, die Rentner und Bezieher
           mittlerer Einkommen. Auch sie sehen im Geld etwas, das ihnen mehr
           Geld bringen kann und soll. Geld „zurückzuhalten“ ist da immer noch
           eine Tugend. Und wir alle glauben an die „wundersame Vermehrung
           des  Geldes“  und   wollen  sie   gerne  erleben.   Wie  kann   man   diesen
           Menschen,  die  allesamt   zu  den   Verlierern  des  Monopoly-Spiels
           gehören, erklären, dass sie mit dieser Art des Umgangs mit Geld ihr
           gerüttelt Maß zum Problem beitragen?

            JA, das ist schwierig. Es ist aber noch schwieriger, dies jenen Menschen
           zu vermitteln, die sich anscheinend in diesem Spiel richtig gut halten
           können. Deshalb ist es zunächst einmal wichtig, dass ihr erkennt, das ihr
           in einem System gefangen seid, aus dem es für den Einzelnen kein
           Entrinnen gibt. Einzelne Menschen können sich zwar entscheiden, im
           Wald zu leben, doch das ist keine Lösung für wirklich viele. Schon gar




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