Page 63 - Gespräche mit Gott über Geld
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verloren und für 1.000 Jahre sollten begabte Burschen in Rom und
Umgebung nichts Größeres mehr vollbringen als mit Ziegenherden
durch die Gegend zu ziehen.
SO war das. Unendlich traurig für jene, die sich zwar das Leben auf
einfachstem Niveau erhalten konnten, doch zugleich mit den Ziegen
und den Erinnerungen an die Errungenschaften und den Luxus des
einstigen Kulturreiches schlafen gehen mussten.
Es wäre schon enorm wichtig für uns, wenn wir über diese Zeiten
mehr wüssten und auch über das Vergehen all' der anderen großen
Völker, die letztlich alle am Geld gescheitert sind. Wir könnten uns
dann überlegen, ob wir deren Schicksal teilen wollen oder uns nicht
doch lieber eines Besseren besinnen.
AUCH wenn sich eure Archäologie und Geschichtsforschung inzwischen
schon sehen lassen kann und ganz Erstaunliches zu Tage fördert, hat sie
die Geschichte des Geldes und seine Bedeutung für die kulturelle
Entwicklung der Völker leider noch nicht in ihren Fokus genommen.
Mir kommt gerade in den Sinn, dass alles seine Zeit hat und in seiner
Zeit auch völlig richtig und gut ist. Das gilt auch für das Gold als Geld.
DARAN besteht kein Zweifel. Weil Gold als Geld so gute Dienste
geleistet hat, kam die Wirtschaft erst richtig in Schwung und hat
enorme Handwerkskünste, Bauten und technische Erneuerungen
ermöglicht. Doch eben wegen dieser Ausweitung und Vervielfachung
eurer Tätigkeiten wurde das Gold knapp. Als die Gold- und Silberminen
versiegten, habt ihr jene beraubt, die noch welches besaßen. Ihr habt
gigantische Raubzüge von Kontinent zu Kontinent veranstaltet, um an
Gold zu kommen. Auch den Inkas und Azteken wurde ihr Gold wegen
der Geldschwierigkeiten des spanischen Königshauses geraubt.
Könnte man sagen, dass wir Menschen der Faszination des Goldes
erlegen sind und heute noch erliegen?
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