Page 23 - Der Prophet und das Geld
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Ursprung und euer aller Amme. Der Boden ist unvergleichbar mit allen
Dingen, die ihr aus den reichen Gaben der Erde fertigt und
zusammenfügt. Sie ist die, die ewig gibt und die jeden Menschen
ernähren kann. Doch sie muss heil und unzertrennt bleiben und offen
sein für jeden. Die Erde habt ihr auch nicht von euren Kindern geliehen.
Denn sie ist nicht zu kaufen und nicht zu verkaufen, nicht zu leihen und
nicht zu verleihen, nicht zu haben, nicht zu verschenken und auch nicht
zu erben. Ihr könnt sie nutzen und bearbeiten, pflügen oder brachliegen
lassen, auf ihr bauen, oder Löcher in sie graben. Schafe auf ihr weiden
lassen, oder schwere Ähren ziehen. Kanäle bauen und Flüsse zuschütten.
Sie gehört vollständig euch und ihr sollt sie nutzen, soweit ihr sie zu
nutzen wisst. Nutzt sie weise und umsichtig und sie wird euch auf ewig
ernähren. Doch entreißt sie dem Haben, den Zaunpfählen und dem
Stacheldraht. Denn hinter ihnen lauert der Krieg.
Die zweite Sache, die ihr gemeinsam nutzen sollt, ist das Geld. Geld ist
eine Sache, die ihr alle gemeinsam errungen habt und die ihren Sinn im
Weitergeben hat. Nicht das Haben und Verstecken machen Geld zum
Genius eures Handels, sondern die Bewegung, die im Bekommen und
Weitergeben liegt. Alles was ihr produziert, braucht das Geld, um sich
gegenseitig zu tauschen. Die Ware auf dem Markt und das Geld in der
Truhe: das geht nicht gut. Geld muss euch allen gehören, so wie die
Sprache und die Schrift. Wer könnte denn heute die Schrift von der
Sprache trennen und alleine darüber bestimmen, wer lesen und
schreiben darf und wer nicht? Und solch ein Zwillingspaar sind Geld und
Ware. Das Geld ist eure rechte Hand und die Ware eure linke. Denn ihr
alle seid Produzenten und Verbraucher zugleich.
Leute von Orphalese, lasst nicht zu, dass eure rechte Hand sich leert
und nichts mehr enthält. So bleibt euch nur die Linke, um des
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