Page 28 - Der Prophet und das Geld
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Eure Söhne und Töchter bevölkern das Land und verwandeln die
Einöde in den Garten Eden. Ihnen allen schenkten Mütter das Leben, die
nicht nach Lohn fragten, als sie die Nahrung aus sich selbst nahmen.
Ohne zu zögern gibt jede Mutter alles, was sie geben kann. Für euch,
ihre Kinder, trat sie eine lange Zeitspanne zur Seite und hat die Märkte
verlassen. In dieser Zeit konnte sie sich nicht darum kümmern, durch ihre
Tüchtigkeit und Fähigkeit ihre Truhen und Schränke zu füllen. Sie hat
verzichtet und bezahlt für diesen Verzicht ihr ganzes Leben. Denn der
Verzicht gereicht ihr schon in jungen Jahren zum Nachteil und lässt sie
dann, im Alter, arm zurück. Nur mit einer reichen Heirat kann sie diesem
Schicksal entgehen, doch nur um anderen Verzicht zu üben. Sie kann die
Entwicklung ihrer Anlagen nicht zielstrebig verfolgen und muss die
Entfaltung Ihrer Talente auf ein mögliches Morgen, ein eventuelles
Vielleicht verschieben. Sie hat nicht genug Raum und nicht genug Zeit,
um ihre Geschäfte voll zu entwickeln und erfolgreich in klingende
Münze zu verwandeln. Und so muss ihre Fähigkeit, für sich selbst zu
sorgen, verkümmern, weil sie alle Kraft und Zeit eurem Wohl und
Gedeihen weiht. Nur wenn sie auf euch verzichtet und euch nicht
empfängt, bleibt sie von diesem Verzicht verschont. Doch dieser Weg ist
kein Weg für alle, denn das wäre unser aller Ende. Und die wenigen
Frauen, die ein solches Los nicht ereilt, sollen euch über die Gültigkeit
meiner Worte nicht hinweg täuschen.
Und so ist es nun an der Zeit, eine reife Entscheidung zu treffen. Sie
kann nur lauten, dass der Preis des Bodens an jene zu entrichten ist, die
ihn mit ihrer Arbeit ohne Lohn zustande bringen. Und das sind die
Frauen, die für Kinder sorgen und so lange mit ihnen gehen, bis diese
für sich selbst sorgen können. An sie lasst diese Gelder nach Anzahl ihrer
geborenen und angenommenen Kinder fließen, damit ihr Nachteil
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