Page 24 - Der Prophet und das Geld
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Tagelöhners Werk zu vollbringen. Was in eure Rechte gehört, sammelt
           sich allein beim Reichen. Und dessen linke Hand verkümmert und bleibt
           schlaff. Der eine verliert die rechte Hand, der andere die Linke und so
           lebt ihr alle wie Krüppel, wo ihr doch vollkommene Menschen seid.

             Eure  Bereitschaft  für andere  zu  produzieren,  euer  Anteil  an  der
           Gemeinschaft,  verschafft  euch   das  Recht  auf   Geld.   Ihr  haltet  nicht
           zurück mit eurer Stärke, euren Ideen, eurer Begabung und eurem Talent.

           Und so dürft ihr euch nicht durch einen unbedachten Fehler vom Gelde
           trennen lassen. Es muss so leicht in eure rechte Hand gelangen wie die
           Brötchen des Bäckers seine Backstube verlassen. Und deshalb müsst ihr
           gemeinsam dafür sorgen, dass das Geld seinen Zweck vollständig erfüllt.
           Holt euch nun eure Macht zurück und tut dies durch verantwortliches
           Wissen. Denn nie war gültiger als in diesen Tagen: Euer aller Fortbestand
           sichern allein Wissen und Können. Nicht der scheinbar unvermeidliche

           Angriff und die tapfere Verteidigung, nicht der clevere Diebstahl und der
           brutale Raub und auch nicht der politische Erlass oder die Härte des
           Gesetzes sind die Garanten eurer Kultur, sondern das Verständnis von
           Geld und Boden als Grundlagen eurer Wirtschaft.

             Die dritte Sache schließlich sind die Ideen. Sie können nicht euer
           Eigentum sein, denn sie geistern umher und liegen in der Luft. Was das
           Wissen angeht ist jeder von euch älter als Methusalem, denn hinter

           jedem von euch liegen Jahrtausende des Wissens und der Erkenntnis.
           Wer kann eine Idee, einen Gedanken, eine Erfahrung nur allein seinem
           Kopfe  zurechnen? Auf welchen Gedanken  fußt eine  Idee und wem
           rechnet man diese Vorgänger zu? Geist ist das, was ihr seid, so wie die
           Erde das ist, was ist. Nur die Werke, die euren Ideen und Gedanken
           entspringen und deren Früchte, gehören jenem, der sie schuf. Doch
           fesselt nicht den Geist mit den Ketten des Eigentums, denn das ist ein
           kindisches Unterfangen und gereicht euch nicht zur Ehre.



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