Page 37 - Replik zur Kritik der Freiwirtschaft
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Replik zur „Kritik an der Freiwirtschaft nach Silvio Gesell“ durch Rahim Taghizadegan vom Wiener „Institut für Wertewirtschaft“
Schlusswort
Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf.
Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt,
der ist ein Verbrecher!
Bertolt Brecht
In der „Kritik der Freiwirtschaft“ von Rahim Taghizadegan wird der Kritisierte, der sich nicht
mehr selbst wehren kann, quasi „geteert und gefedert“. Das ist gruselig. Der Arbeitsweise
eines Wissenschaftlers – welcher der Gründer des „Institut für Wertewirtschaft“ ja zu sein
vorgibt – absolut unwürdig! Wer von sich selbst behauptet, dass ihn der Drang antreibe,
„wirklich zu verstehen, was die Welt im Innersten zusammenhält“ (siehe das Selbstportrait
„Über Rahim Taghizadegan“ auf www.rahim.cc), sollte bei seinen Studien vor allem zwei
Dinge an den Tag legen: Fleiß und Ehrlichkeit! An beidem lässt es Rahim Taghizadegan
(zumindest in der vorliegenden Arbeit) in erschreckendem Maße fehlen.
Wenden wir uns zunächst einmal kurz dem Thema „Fleiß“ zu. Seit 2008 steht die „Kritik der
Freiwirtschaft“ auf den Internetseiten des „Institut für Wertewirtschaft“ als PDF-Dokument
zum Download bereit. Der Umfang dieser Kritik beträgt immerhin 54 Seiten – auf den ersten
Blick! Selbst wenn wir Titel- und Rückseite abziehen und noch anderthalb Seiten
„Selbstdarstellung“ von Institut Autor, bleiben immer noch über 50 Seiten… allerdings im
Format DinA5, quer, gesetzt in großer Schrift und mit viel „Durchschuss“! Wenn man den
Text auf ein „Normalformat“ bringt und durchaus lesefreundlich formatiert (so wie zum
Beispiel diese Replik), beträgt er gerademal noch 15 DinA4-Seiten!
Gesells NWO beträgt – je nach Ausgabe – zwischen 285 (PDF-Ausgabe) und 387 (Zitzmann-
Verlag, 9. Auflage, 1949) eng bedruckte Seiten – und es sei an dieser Stelle an den Satz des
geachteten Ökonomen John Maynard Keynes erinnert, der geschrieben hat: „… die Zukunft
wird mehr vom Geiste Gesells als von jenem von Marx lernen.“ Taghizadegan kommt jedoch
nach seiner „Kurzanalyse“, auf deren Wahrheitsgehalt wir gleich noch zurückkommen
werden, zu dem Schluss: Wie fast alle Utopien erweist sich auch diese (die NWO, jfk)
letztlich als schlimmster Totalitarismus – im Namen der Freiheit und des Wettbewerbs.
Gleich im Anschluss an diese letzte Schmähung ruft der Autor im Namen seines Instituts
dazu auf, „…diese Analyse an Verwandte, Freunde, Bekannte, Mitarbeiter und Vorgesetzte
weiterzugeben.“ Was soll man dazu sagen? Vielleicht zunächst einmal, dass ich in dieser
Replik von den 15 Seiten gerade einmal 6 analysiert habe… und dazu bereits über 30 Seiten
benötigte! Leider kann ich nicht behaupten, dass diese Arbeit wirklich „Spaß“ gemacht hat –
zu traurig ist es doch, sich mit solcher Art von tendenziöser Sprache und vorverurteilender
Haltung auseinanderzusetzen.
Wenn ein Silvio Gesell vor 100 Jahren „moderner“ war als es unsere gegenwärtigen
Vordenker und Eliten des Computerzeitalters bis auf den heutigen Tag sind – in dem er die
„strukturelle Benachteiligung der Frauen“, die dadurch entsteht, dass sie durch die „Arbeit“
des Kindergebärens und -großziehens einen erheblichen wirtschaftlichen Nachteil erleiden,
Jens Frank Kasten (jfk) - 37 - CTS Freiheitswerk, 2011