Page 7 - Die Wunderinsel Barataria
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brauchen,   selber  erzeugen  und  nicht   für  den  Markt  arbeiten.   Ich
            komme aber auf das zurück, was ich in der ersten Versammlung von
            der Überflüssigkeit der Deckung gesagt habe. Ihr könnt nun sehen, wie
            Recht ich damals hatte. Jetzt sind die Noten nur mehr mit  80 %
            gedeckt, und trotzdem gelten sie draußen genau so viel, wie wenn sie
            voll gedeckt wären. Dasselbe wäre auch zweifellos der Fall, wenn die
            Deckung noch weiter abgenommen hätte. Wenn aber eine Deckung
            von 80 % und weniger als voll gilt, warum soll das nicht auch bei 100
            %  so  sein?  In   unseren  Kartoffelkellern   werden   nur   äußerst  selten
            Kartoffeln  verlangt  –  kaum   10 %  des  Vorrates  im   Monat.   Wer
            Kartoffeln braucht, kauft sie lieber auf dem Markt. Würden wir in der
            Inschrift der Noten die Lieferung von Kartoffeln streichen, so würde
            auch  das  ganz  ohne   Einfluss  bleiben.  Je   mehr   die  Noten  zum
            allgemeinen  Tauschmittel  werden,  umso  nebensächlicher  wird   die
            Deckung. Aber das sind theoretische Erwägungen, deren Richtigkeit
            man nur nach vertieftem Studium anerkennt.
            Hierauf antwortete Santiago, derselbe, der die Mistdeckung für das
            Geld vorgeschlagen hatte: Diego Martinez hat vollkommen recht. Das
            Geld braucht gar keine Deckung; seine Verwendung, seine Nützlichkeit
            als  Tauschmittel  muss   vollkommen  genügen,  um  Nachfrage  nach
            diesem Geld zu erzeugen, und mehr Deckung braucht keine Ware als
            Nachfrage. Und für die Nachfrage nach unserem Geld wird schon die
            Natur  unserer  Produkte   sorgen,   die   wir  ja   nicht  anders  verkaufen
            können als indem wir sie gegen Geld anbieten. Und in diesem Angebot
            von  Waren   besteht  doch  gerade  die  Nachfrage  nach   Geld,  die
            infolgedessen immer gerade so groß sein wird wie die durch unsere
            Arbeit erzeugte Warenmenge, das Angebot von Waren. Von unserer
            Zentralnotenbank  hat  der  Inhaber   des  Geldes  nichts   zu   fordern,
            draußen auf den Märkten, in den Läden liegt die Deckung unseres
            Geldes.
            Wir brauchen keine Einlösung der Noten, da wir ja das Geld sowieso
            immer brauchen werden, ja im Grunde ist die Einlösbarkeit der Noten
            für uns eine ewige Bedrohung – denn nehmen wir an, die Notenbank
            werde eines Tages die Noten wirklich sämtlich einlösen – wozu sie nicht



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