Page 12 - Die Ausbeutung, ihre Ursachen und ihre Bekämpfung
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nicht gestohlen werden, ob es nicht regnet, ob es nicht frieren wird, ob
die Sonne nicht darauf brennt. Vielleicht werden sie von Motten
angegriffen. Wie leicht kann so ein Schuppen auch abbrennen. Der Hagel
kann die Fensterscheiben zerschlagen und dann sind die Seidenstoffe
dem Regen ausgesetzt. Der Staub schadet auch manchen Waren. Der
Wechsel der Mode spielt eine Rolle. Das Vieh ist Seuchen ausgesetzt. Auf
der Jagd nach der Maus wirft die Katze das Porzellan um: Scherben.
Schließen wir Geld in einen Schrank ein, so ist das Geld nach Jahr und
Tag noch vollzählig da. Der Besitzer des Geldes hat einen Gewinnverlust
von einem Pfennig pro Tag und 100 Mark. So hatten wir es eben
ausgerechnet. Schließt ein Bankier sein Geschäft, so ist sein Gewinn-
verlust ebenso zu bemessen.
Aber wie geht es dem Besitzer eines Warenhauses, der etwa auf den
tollen Gedanken käme, es ebenso wie der Bankier zu machen und sein
Warenhaus wegen eines Angestelltenstreiks für 1 Jahr zu verschließen?
Wie viel müsste er wohl auf das Konto der Diebe, des Rostes, der Motten,
der Fäulnis, des Bruches, des Modewechsels usw. von seinem Kapital
abschreiben? Wenn er dazu noch die Miete des Geschäftshauses und die
Feuerversicherung rechnet? Wie viel beträgt das Lagergeld auf der Bahn?
Was geschieht mit den Zeitungen oder mit den Kartoffeln, die vergessen
wurden?
Es gibt Leute, die hamstern jetzt schon Geld für den nächsten Krieg. Wie
viele gibt es, die für denselben Zweck heute Eier, Butter, Schuhe und Salat
hamstern? Also wie viel muss der Besitzer des Kaufhauses von seinem
Kapital abschreiben, wenn er es nur um ein Jahr verschließen wollte? Sind
50 Prozent wohl zu viel, so sind 20 % sicherlich zu wenig. Doch rechnen
wir nur mit 15 oder gar nur mit 10 Prozent – und dann vergleichen wir
die Lage des „Geldhamsters“ mit der des „Warenhamsters“: Jener hat
einen Gewinnverlust von 5 %, dieser hat den gleichen Gewinnverlust und
dazu noch den Substanzverlust! Den Gewinnverlust des Geldbesitzers
berechneten wir mit einem Druck von 1 Pfennig pro Tag und 100 Mark.
Den Substanzverlust beim Warenbesitzer aber müssen wir mit einem
Druck von 3 Pfennig pro Tag und 100 Mark berechnen – mindestens.
Das heißt also: die Nachfrage auf dem Markt sucht durch den Tausch
einem Druck von einem Pfennig auszuweichen. Das Angebot sucht einem
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