Page 13 - Die Ausbeutung, ihre Ursachen und ihre Bekämpfung
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Druck von dreifacher Stärke zu entgehen. Wenn der Handel nicht
zustande kommt, so muss der Warenbesitzer mit dem dreifachen
Schaden rechnen, den der Geldbesitzer erleidet. Wer ist unter solchen
Verhältnissen der Gefügigere? Wer ist wohl zu Ermäßigungen bei seinen
Forderungen eher geneigt?
Es ist also ganz klar, dass es sich hier nicht um volle Äquivalente handelt,
dass der Geldbesitzer aller Regel nach vom Warenbesitzer eine besondere
Vergütung dafür fordern kann, dass er darauf verzichtet, dem Besitzer der
Ware durch Verschleppung des Handels einen direkten Substanzverlust zu
verursachen.
Wie viel diese Vergütung in jedem Einzelfall beträgt, kann natürlich nicht
festgestellt werden. Die Vergütung geht stillschweigend mit in den Preis
über. Die Erfahrung zeigt aber, dass die Kaufleute das im Geschäft
angelegte Geld aller Regel nach mit 5 % im Jahr verzinsen können. Diese
5 % sind die Summe der während eines Jahres beim Einkauf der Waren
auf Grund der kaufmännischen Überlegenheit des Geldes gemachten
Abstriche. Wenn das Geld kein Kapital an sich wäre, dann wäre es auch
den Kaufleuten unmöglich gemacht, das Anlagekapital zu verzinsen. Von
wem würden sie dann den Zins erheben können? Im Tauschhandel gibt
es keinen Zins. Wenn beim Tausch beide mit Zins rechnen, dann würden
sich ja die Zinsrechnungen gegenseitig aufheben.
Das Rätsel, das in der Marx'schen Formel des Handels steckt,
G-W-G', das Marx nicht lösen konnte und das ihn dann zwang, den
verzweifelten Versuch zu machen, das G' fern vom Markt im
Produktionsprozess zu suchen, dieses Rätsel wäre also gelöst. Das
Geld ist als selbständiges Kapital entlarvt. Es ist kein vollkommenes
Äquivalent. Es ist mehr. Und dieses Mehr schafft den Mehrwert.
Mit der Lösung dieses Rätsels finden nun alle Erscheinungen in der
kapitalistischen Wirtschaft eine außerordentlich einfache und einleuch-
tende Lösung. Wir brauchen jetzt keine drei dicken Bände mehr, um diese
Erscheinungen zu erklären. Mit der Entdeckung der Kapitalnatur des
Geldes findet ein allgemeiner Rollenwechsel statt. Der Zins des
Handelskapitals richtet sich nun nicht mehr nach dem Zins des
Produktionskapitals. Umgekehrt: der Zins aller Kapitalien richtet sich nach
dem Zins des Geldkapitals! Hier braucht dann nichts mehr vergewaltigt zu
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