Geld
Ein kurzer Artikel über Geld
Einen kurzen Artikel übers Geld zu schreiben ist beinahe ein Ding der Unmöglichkeit. Sowohl für jene, die wenig bis nichts vom Gelde verstehen, als auch für die, die sich bestens damit auskennen. Die einen verfassen meterdicke Bände darüber, um ihre Unkenntnis und ihr Unverständnis zu verschleiern. Dabei wollen sie allerdings zumindest akademisch und expertenhaft wirken und das kostet Tinte und Papier.
Die anderen finden jeden Tag mindestens einen neuen Aspekt im Geld und wie es tatsächlich mit unserer Wirtschaft zusammenhängt und mögen am liebsten auch nicht aufhören zu schreiben. Auch Komplexität beschreiben zu wollen kostet Tinte und Papier. Für die Menschen, die sich beginnen für das Thema zu interessieren, kann es schwierig sein, dabei auf die passende Lektüre zu stoßen. Wir wollen Ihnen raten, es ganz langsam angehen zu lassen und jeden Glauben, dass ein unverständlicher Artikel oder ein verstörend kompliziertes Buch die Wahrheit enthalte, fahren zu lassen.
Geld ist eines der wichtigsten Dinge in unserem Leben. Es durchdringt jeden Lebensbereich und ob jemand über Geld verfügen kann oder nicht, entscheidet nicht selten über das Wohl und Wehe einer Partnerschaft, einer ganzen Familie, eines Unternehmens und dessen Mitarbeitern und deren Familien. Ganz offensichtlich haben wir es derzeit mit einer schweren Krise in der Wirtschaft zu tun, die uns noch vor wenigen Wochen als reine Finanzkrise verkauft werden sollte.
Inzwischen sprechen die Arbeitslosenstatistiken jedoch von ganz anderen Tatsachen. Die Krise hält an und ihr Ende ist nicht abzusehen. Ganz im Gegenteil. Es sind noch weitaus schlimmere Entwicklungen zu befürchten. Eine anhaltende Krise, die selbst bei prominenter Beratung und milliardenschweren Kraftakten nicht zu meistern ist – noch nicht einmal die Hoffnung aufkeimen lässt, dass sie auf den eingeschlagenen Wegen einzudämmen wäre –, zeigt, dass die wahren UR-Sachen der Krise noch nicht verstanden sind. Diesem Unverständnis haben wir den Kampf angesagt.
Um es äußerst kurz zu machen: Geld ist ein Tauschmittel und sollte nur als ein solches fungieren. Dann ist es ein Segen für die Menschheit und unserem Eintritt ins Goldene Jahrtausend steht nichts mehr im Wege. Damit Geld in diesem Sinne funktioniert, muss ihm seine arrogante Überlegenheit genommen werden, die in der Vorrechtsstellung gegenüber allen anderen Waren, denen es doch nur ein Äquivalent sein soll, besteht. Geld wird nicht schlecht, es verliert nicht an Gewicht oder Farbe, die Motten nagen nicht an ihm und gammlig und faul kann es auch nicht werden.
Diese materiellen Vorzüge machen es zum Joker innerhalb der Wirtschaft und jeder, der Geld besitzt, kann den Joker ziehen und den Produzenten „über den Tisch“. Die Besserstellung ist strukturell angelegt – weil im Material verankert – und entspringt nicht den charakterlichen Schwächen des Geldbesitzers. Auch nicht der viel gescholtenen Gier unserer professionellen Geldmanager in den Bankhäusern der Welt.
Das Geld selbst braucht eine Nachbesserung in Richtung „Verschlechterung“. Es muss auf Augenhöhe mit den Waren kommen und die verlieren im Durchschnitt – also vom Butterbrot bis zum Brikett – etwa 5 Prozent per anno. Dieser Verlust muss dem Geld angehängt werden. Das geschieht durch die Erhebung einer Gebühr auf Bargeld. Diese Gebühr wirkt wie eine präzise und absolute zuverlässige Umlaufsicherung, denn wer würde noch Geldscheine dem Wirtschaftskreislauf entziehen, wenn diese mit jedem Jahr unter der Matratze 5 % weniger wert werden? Nach 20 Jahren läge man auf dem Äquivalent einer alten Zeitung, egal wie dick die Geldpakete einst geschnürt waren.
Geld, das sich bemüssigt fühlt, stets unterwegs zu sein, verrichtet seinen Dienst ganz so wie es sein soll. Wer seine Überschüsse nicht ständig selbst verjubeln möchte, der bringe sie zu den Banken, die das Geld an andere Wirtschaftsteilnehmer als Kredit weiterreichen. Denn dem Geldschein ist es völlig egal, wer ihn ausgibt. Und wer dann zu einem beliebigen Zeitpunkt sein Gespartes von der Bank abholen möchte, der kann dies tun und es wird ihm genau soviel geblieben sein, wie zum Zeitpunkt seines Verzichts.
Das Geld erhält seine volle Tauschkraft so lange wir Menschen es wollen, denn mit der Sicherheit, dass alles Geld sich im Wirtschaftskreislauf befindet, kann die Geldmenge reguliert werden. Die Geldmenge regulieren zu können bedeutet, dass eine professionell arbeitende Geldverwaltung die umlaufende Geldmenge stets dem Waren- und Dienstleistungsangebot anpassen kann. Und sobald diese Beziehung Ware-Geld innerhalb einer Volkswirtschaft stabil gehalten werden kann und auch wird, haben wir eine Währung. Keinen Tag früher.
Auch dieser Artikel wird nicht alle Ihre Fragen beantworten, doch er ist zum Verstehen und als Einladung an Sie gedacht, sich weiter in das Thema zu vertiefen. Am besten mit uns, denn wir versprechen eins: Auch wenn es schwierig und komplex wird: wir bleiben verständlich und wahr.